Die meisten Online-Marketeers können den Begriff „Web 2.0“ wahrscheinlich schon nicht mehr hören; ich behaupte jedoch, dass eigentlich nur Twitter diese Bezeichnung wirklich verdient hat!
Um dieses Statement zu untermalen, möchte ich kurz in Erinnerung rufen, wie Internet und Online-Marketing vor Google und SEO tickte:
Wer Besucher auf seine Webseite bekommen wollte, konnte durch die Wahl eines guten Domainnamens (Vgl. Sex.com Story) beachtlichen Type-In-Traffic bekommen. Des Weiteren waren neben Offline-Marketing, Einträge in Web-Verzeichnissen, Newsgroups und sonstige Links von externen Seiten die wichtigsten Besucherquellen. Werbeplätze gab es kaum und Suchmaschinen kämpften indes noch mit Problemen bei der Indizierung, der sinnvollen Sortierung der Ergebnisse, sowie inflationären Auswüchsen von Spam. Den (Modem-)Nutzern dienten sie nur leidlich gut zum Auffinden der überschaubaren Anzahl von sinnvollen Web-Inhalten.
Und was hat das nun mit Twitter zu tun?
Der Microblogging-Dienst ist die am schnellsten wachsende Applikation im Internet und das Szenario ist dem frühen „Web 1.0“ gar nicht so unähnlich:
Es gibt zwar Suchmaschinen für Twitter, aber auch die fristen noch eher ein Nischendasein. Reichweite für die eigenen Meldungen bekommt man beispielsweise, indem man Nutzer „von außen“ zuführt (~Offline-Marketing), über Re-Tweets (~Links) oder Twitter-Gruppen (~Newsgroups); selbst die früher oft genutzten Top-Listen und Verzeichnisse existieren im Twitterreich.
Twitter Accounts = Domains?
Immer bekannter wird inzwischen auch die Tatsache, dass es bei Twitter im Vergleich zu anderen Social Media Plattformen wegen der einfachen URLs durchaus beachtlichen Type-In-Traffic gibt – erkennbar u.a. daran, dass selbst ungenutzte Profile fleißig Follower sammeln (z.B. IKEA).
Das „Domain-Grabbing“ hat daher auch das Zwitscherland längst erreicht und der Handel mit guten Profilnamen kann – obwohl Twitter lt. AGB Besitzer aller Accounts ist – sehr lukrativ sein. (Siehe auch.)
TWO – TWitter Optimization
Spannend ist auch zu beobachten, wie die SEO-Szene ihre Taktiken auf Twitter adaptiert, um an mehr Follower (~einen höheren PageRank!?) und Reichweite zu kommen:
Während Spammer mittels Followertausch o.ä. wohl eher größtenteils unnütze Kontakte generieren, schafft es der Marcus beispielsweise durch informative und amüsante Tweets über die Content-is-King bzw. Linkbaiting-Masche. Thomas platziert regelmäßig Gewinnspiele und SEO-United pflanzt Bäume, um an Links Follower zu kommen. Kreativität ist also auch beim „TWO“ gefragt.
Und wie geht es jetzt weiter im „echten Web 2.0“?
Auch wenn ich der Überzeugung bin, signifikante Parallelen zwischen der Geschichte des frühen Internets und der Entwicklung bei Twitter zu erkennen, und ich mich daher zum Titel dieses Beitrages habe verleiten lassen, so sind die Rahmenbedingungen jedoch völlig andere. Dazu werde ich mich ein anderes Mal äußern – wer das nicht verpassen will, darf mir folgen :-)
Hallo,
wir wollen keine Links, wir möchten über Twitter Bäume pflanzen und Interesse für den Umweltschutz wecken. Warum einfach wenn´s auch kompliziert geht ;-)
Grüße
Gretus
Hmm, du setzt Twitter als Nachfolger der bisherigen Internetstrukturen? Das ist dann doch eine sehr gewagte Analogie. Zumal in vielen Studien und auch aus meiner eigenen Erfahrung heraus die Inhalte in Twitter kaum Aufmerksamkeit erregen. Des weiteren dient Twitter in vielen Fällen einfach nur als Traffic-Gernerator für Inhalte auf externen Webseiten (und das mehr schlecht als recht!)
Ich würde Twitter nicht als Nachfolger bezeichnen. Die Beschränktheit in Bezug auf die zu platzierenden Inhalte ist natürlich eine der angesprochenen „Rahmenbedingungen“, die eine entsprechende Entwicklung unmöglich machen; die (immer noch) vergleichsweise kleine Reichweite wäre ein weiterer Punkt der dagegen spricht.
Es gibt aber durchaus schon Beispiele für die „Macht“ von Twitter: der Obama Case ist wohl der spektakulärste und CNN wird sich auch etwas bei ihrer Akquise gedacht haben. Und das seo.fm Special von der SMX war die meistgehörte Sendung auf Webmasterradio überhaupt – vornehmlich per Twitter verbreitet.
Ich glaube auch, dass Twitter stets ein Support-Instrument für andere Web-Inhalte bleiben wird. Den regelmäßig zu erzielenden Traffic und die Sichtkontakte würde ich bei entsprechender Followerschaft aber nicht unterschätzen.
p.s. natürlich hinkt der Vergleich in einigen Punkten und der Titel soll ein wenig polarisieren.
Meiner Meinung nach ist Twitter zwar schon ein Fortschritt im Web … aber wohl nicht der große Durchbruch der alles ändert, eine komplette Neu Erfindung ist es ja trotzdem nicht. Daten konnte man sich auch schon vorher anders schnell unter einander austauschen. IRC etc. Aber in manschen punkten muss ich dir trotzdem recht geben, Twitter hat das Internet etwas revolutioniert.
Twitter is niet zo ingewikkeld applicaties zoals YouTube, MySpace of een beroemde portaal. Het is gewoon dat populair en niet alleen om de titel van Web 2.0