Gefahren des WidgetBait

Oatmeal , ehemaliger Mitarbeiter von SEOmoz schildert hier in einem sehr schönen Beitrag seine Erfahrung mit Linkaufbau und Linkbait durch Widgets.

Kurze Zusammenfassung:
Oatmeal hat letztes Jahr bei JustsayHi, einer US Dating Seite angefangen und den Linkaufbau mittels verschiedener Widgets forciert.
Der HTML Code den die User auf Ihre eigenen Seite platzieren konnten, enthielt einen Textlink mit seinen gewünschten Keywords in diesem Fall hauptsächlich Phrasen wie „Free online Dating“, womit er auch auf Platz Eins der entsprechenden SERP’s platzieren konnte.
Alles in Ordnung, bis die Mutterfirma ein paar andere Projekte im Kreditbereich gekauft hat und diese ebenfalls durch die Widgetlinks promoten wollte.
Neue Widgets linkten dementsprechend auf die Kreditprojekte, ein Umfeld das eher von Linkspam und Blackhat Taktiken dominiert wird.
Ein Blogger des englischen „The Guardian“ hat das Ganze mit diesem Artikel publik gemacht, woraufhin mehrere Leute bei Google gepetzt sich beschwert haben.
Justsayhi wurde dementsprechend abgestraft und ist aus den SERPs geflogen.
Der daraufolgende Reinclusion-Antrag wurde aus folgenden Gründen abgelehnt:

  • Cross-Promoting fremder Seiten durch die Widget/Quizzes
  • Die verlinkten Seiten kommen aus einem spam-lastigen Umfeld
  • Ein paar alte bezahlte Links
  • Es wurden nicht alle Details zu den Spam-Domains angegeben, sondern nur die zwei Verlinkten.

Die Gründe der Abstrafung scheinen gerechtfertigt, allerdings hatte Justsayhi keine wirkliche Möglichkeit alle diese Links (ein paar hundert tausend) löschen zu lassen. Deswegen wurde beschlossen komplett neu auf der neuen Domain oneplusyou.com zu starten. Um schonmal ein paar Links zu generieren bevor die User migriert werden, gibts auch hier ein paar neue Widgets.
Die neuen Widgets hatten anfangs auch einen Textlink mit dem Anchor „free online dating“ gesetzt, bis Google sich wieder gemeldet hat und meinte, dass durch diesen „off-topic-widget-trick“ der neuen Domain das gleiche Schicksal wie Justsayhi.com droht. Der Linkanchor wurde wieder geändert und beinhaltet nur noch den Domain-Namen.

Die Geschichte hat wieder eine interessante Diskussion um Google ausgelöst.
Nach dem ganzen Paid-Links und Nofollow-Bruhahaha sind jetzt Widgetlinks das nächste Ziel?
Das Google etwas gegen Cross-Site Promotion hat, ist im Rahmen von Paid-/Sponsored Links nachzuvollziehen.
Ab jetzt muss offensichtlich jeglicher Linkbait durch Widgets auch noch themenrelevant sein, obwohl viraler Linkbait in den meisten Fällen themenunrelevant ist ( Klo-Bilder anyone?).
Speziell in Fall on oneplusyou , verstehe ich Googles Problem nicht, da auf der Widgetseite klar angegeben ist, dass es einen Textlink gibt, es dem User überlassen bleibt den Textlink zu entfernen und derjenige FREIWILLIG das Widget auf seine Seite packt und somit die Seite verlinkt. Aus SEO-Sicht kann man sich keinen grell-leuchtenden weissere Hut Weste mehr aufsetzen anziehen. Google hat nichts gegen den Link zum Anbieter einzuwenden, aber offensichtlich ist ein Anchor mit Keyword-Phrasen dann wiederum nicht in Ordnung, obwohl es nach den vagen Google Richtlinien keine Probleme geben sollte.
Noch gibt es kein offizielles Statement zu dem Thema, aber ich denke es wird wieder nur vage Antworten von Matt Cutts geben wird, damit Google notfalls im Nachhinein das Ganze als Black-Hat Spam abstempeln kann.
Wie auch in der Diskussion erwähnt wird, scheint Google nacheinander alle effektiven Wege Textlinks mit dem gewünschten Anchor zu erzeugen zu eliminieren und dabei alles, was annähernd nach Suchmaschinen-optimierten Textlinks aussieht, abzustrafen. Es geht hier nicht mehr um Blogspam, gekaufte Links und XSS, sondern um Whitehat-Methoden die sich jeder Webmaster mit längerfristigen kommerziellen Projekten wünscht. Effektives Linkbuilding wird so noch weiter erschwert. Was kommt als Nächstes? Google könnte ja auch irgendwann keyword-reiche Domainnamen als Spam abstrafen und Themenrelevanz hängt dann nur noch vom AdSense/AdWords Umsatz ab.

2 Gedanken zu „Gefahren des WidgetBait“

  1. Dieser Beitrag zeigt wieder einmal, dass Ranking-Listen, die nur auf Links abstellen, absurd sind. Denn wenn einer mittels eines Widgets oder eines blogthemes hunderte Links generieren kann, hat dies wenig mit einer eigentlichen Spitzenposition zu tun.

  2. Ja, vollkommen richtig! Webmaster welche Ihre Internet-Projekte über Rankinglisten promoten wollen, müssen ihre Webseite wirklich hassen. Es gibt nichts schädlicheres als genau das.

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