Das SEO Modul der Sistrix Toolbox

Endlich finde ich die Gelegenheit einige lobende Worte über das SEO-Modul aus der Sistrix Toolbox fallen zu lassen. Und das ist noch schwer untertrieben. Das Tool ist einfach genial. Es kostet zwar Geld, ist aber auch jeden Cent davon Wert. Warum das so ist, will ich hier mal beschreiben.

Fangen wir mit dem Fall (im wahrsten Sinne des Wortes) eines Konkurrenten an. Das SEO-Modul fragt rund 250.000 Keywörter gegen Google ab und bildet aus den so gewonnen Rankings für jede Domain einen speziellen Sichbarkeitsindex-Wert. Ich nenne diesen Wert einfach mal SistrixRank, kurz SR. Dieser SR ist für uns so etwas wie ein PageRank-Ersatz, er gibt darüber Auskunft wie gut und wie breit eine Seite im Google-Index rankt – so eine Art Hochrechnung für den Traffic einer Domain. Nach dem Motto: „Eine Seite die gut rankt ist eine gute Seite“, kann man mit dem SR zwischen guten und schlechten Seiten unterscheiden oder Erfolge von Optimierungsmaßnahmen sichtbar machen.

Mißerfolge sieht man natürlich auch. In obigem Beispiel hat es zwischenzeitlich eine Website zerrissen, Google hat die Seite mit einer Penalty versehen. Sehr unlustig für den Betreiber, spannend für den Beobachter. Drei Monate lang ist der Google-Traffic komplett eingebrochen, danach hat sich die Seite wieder berappelt. Nicht vollständig, aber immerhin. Sie arbeitet sich wieder zurück. Frage die sich jetzt stellt, was ist passiert?

Schauen wir dazu einmal auf eine weitere Komponente des SEO-Moduls, die PageRank-Historie einer Website. Ist das nicht praktisch, neben den Rankings bekommen wir die PR-Daten auch noch frei Haus. Und das für eine Domain, von der wir bis gestern vielleicht noch nicht einmal etwas gehört hatten. Hier also der PR-Verlauf zu obiger Beispielseite:

Na, klingelt es. Da ist eine Seite von PR6 auf PR4 runter gefallen. Oder besser gesagt gefallen worden. Die zeitliche Differenz erklärt sich durch Googles verzögertes Updaten von PR-Daten. Das sieht doch ganz verschärft nach einer PR-Abwertung aufgrund von Paid Links aus. In diesem Fall dürfte es aber nicht der Verkauf von Links gewesen sein, hier wurden Links eingekauft. Und zwar ein paar ganz schwergewichtige. Ich tippe schwer darauf, dass die Seite über das Paid Links Formular angeschwärzt wurde – was dann passieren kann, sehen wir anhand der Kurven.

Ich denke ihr begreift jetzt so langsam den Wert eines solchen Tools. Plastischer kann man den Absturz einer Seite kaum darstellen. Es wird aber noch besser. Wir können uns für die von der Toolbox kontrollierten Keywords auch noch den Rankingverlauf ansehen. In unserem Beispiel waren das Hunderte von Suchbegriffen, einer sei hier exemplarisch gelistet:

So sieht eine Penalty aus. Das war nicht nur bei diesem Keyword so, bei allen anderen war es ähnlich. Nur ganz sporadisch schafften es die Keywords mal ein Stück rein in die Top 50, in fast allen Fällen war Platz 40 die absolute Obergrenze des Möglichen. Mehr als ein Zappeln um Platz 50 herum war also nicht drin. So macht SEO-Analyse Spass :)

Vielleicht habt ihr jetzt eine Vorstellung von dem Wert eines solchen Tools. Für den Webseiten-Betreiber – dem hilft es bei der Überwachung der eigenen Seiten. Für den SEO-Berater, der analysiert auf Knopfdruck Seiten und erklärt dem staunenden Kunden, was er vor einem halben Jahr richtig oder falsch gemacht hat. Auch für den Kunden ist das Tool spannend, besser kann man seiner SEO-Firma nicht auf die Finger gucken. Und ist das nicht der ideale Linktausch-Begleiter. Vorbei die Zeiten wo eine vermeintlich grün leuchtende Website einen guten Tausch vorgaukelte, man am Ende dann aber den eigenen guten Link gegen einen faulen Gegenlink eintauschte.

Die obige Grafik zeigt eine Website, die noch vor ein paar Monaten mit PR5 herum strahlte und mir zum Linktausch angeboten wurde. Da ich damals mutmaßte, dass die Seite ein Bauernopfer war, lehnte ich dankend ab. Jetzt musste ich schmunzeln, als mir die Seite noch mal zum Tausch angeboten wurde. Ein Blick mit dem Sistrix-Tool und mir war klar, meine damalige Prognose hatte sich bewahrheitet. Darum hier auch noch ein Hinweis an alle Linktauscher – ich tausche nur noch mit Sistrix-Zertifikat >:)

PS: Das war noch nicht einmal alles. Das Tool überwacht auch die Seitenzahlen im Google Index, was manchmal ganz hilfreich sein kann im Kampf mit Duplicate Content Problemen und gibt Info über die Namen der Subdomains. Und wie ich Johannes Beus kenne, das war noch nicht das letzte Wort. Da kommt noch mehr.

9 Gedanken zu „Das SEO Modul der Sistrix Toolbox“

  1. Du untertreibst. Das meine ich ernst. Bei mir hat sich das Tool nach etwa zwei Stunden bezahlt gemacht, weil ich einen Kunden von einer Maßnahme überzeugen konnte, die er voher irgendwie nicht so recht wollte. Kaum hatte er ein paar korrekte Zahlen war er überzeugt.

    eric

  2. Na mit einer Funktion für Potentielle Linktauscher mit 0,50 Cent pro Abfrage müsst sich Sistrix ja demnach eine goldene Nase verdienen können…..

    Mir ist dieses Tool als „Hobby“-SEO leider zu teuer.

  3. man muss natürlich beachten, dass die menge von 250.000 keywords nicht wirlich viel ist… ich habe schon einige keywords gefunden, die nicht im tool drin sind. und somit zeigt der sistrix index auch eine verschlechterte sichtbarkeit für die domain an, obwohl die serps in letzter zeit stark gesunken sind…

    schade dass man keine eigenen keywords hinzufügen kann!

    auch die usability könnte man noch verbessern. will man mehrere keywords für eine domain checken, muss man immer wieder die domain angeben.

    mein kommentar soll auf keinen fall das tool schlecht machen… eher feature-wünsche darstellen… das ist das beste was ich seit langem gesehen habe!

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  5. Schade, dass man kein eigenen keywords wie beim awr oder search metrics hinzufügen kann. Dafür gibts aber historische Daten vieler Keys, falls jemand erst jetzt mit SEO oder WEttbewerbsanalyse anfangen sollte. Spannend was in einigen Branchen an Penalties 2008 so los war.

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