SEMSEO 2010 Recap

Alle Jahre wieder strömen Massen von wissbegierigen Webmastern, SEOs, Marketinglern und sonstigen Business-Entscheidern zur SEMSEO nach Hannover, um dort nicht nur an der Leine, sondern auch in die Tiefen von Suchmaschinen Optimierung und Marketing geführt zu werden. Mittlerweile fand die SEMSEO zum vierten Male statt. Ich selber hatte die Veranstaltung erst einmal besucht, bei ihrer Premiere im Jahre 2007. und so war er mal wieder an der Zeit zu schauen, was sich denn so alles auf dem SEM & SEO Sektor getan hatte. Programm und Referenten sahen vielversprechend aus, Grund genug also, um am Freitag Morgen in den Zug Richtung Leinestadt zu steigen.

Alan Webb und Uwe TippmannSEMSEO Check In

Kaum angekommen im Atrium des Alten Rathauses, bin ich auch schon über die Ausrichter der Veranstaltung gestolpert – Alan Webb und Uwe Tippmann. Nach einigem Vorgeplänkel und Smalltalk ging es dann vom Check-in hinauf in den großen Saal, der sich schnell mit Zuschauern füllte und in dem Alan pünktlich um 9:30 Uhr seine ersten Begrüßungsworte abhielt.

Nach ein paar Informationen zur Agenda und dem Hinweis, dass die Veranstaltung im nächsten Jahr aufgrund der hohen Nachfrage und entsprechender Platzknappheit wahrscheinlich im Kongreß-Zentrum stattfinden dürfte, ging es dann ans Eingemachte. Zehn Minuten früher als vorgesehen startete dann Pelle Boese (gjuce GmbH) mit der ersten Session, Thema „Mobile Search“ – Optimierung und Vermarktung mobiler Seiten.

Der Vortrag gliederte sich in die folgenden 6 Punkte:

  1. Mobile Internet
  2. Mobile SEO
  3. Mobile Vermarktung
  4. Beispiel: m.wetter.net
  5. gjuce GmbH
  6. Q & A

Am interessantesten an Pelles Vortrag fand ich neben dem Hinweis auf den Blended Index, einem Mix aus normalem und mobilem Index, und dem Ratschlag, besser mit der Hauptdomain als mit einer Extra-Mobi Domain zu ranken, vor allem die Art & Weise, wie er mit dem Mobile Googlebot umgeht. Diesem bietet er nämlich anstatt der normalen, schweren und komplexen Seiten viel leichter verdauliche, schnörkellose mobile Seiten an, dass aber unter derselben URL. Ich möchte das mal mobiles Cloaking nennen. Um hier nicht den Rahmen zu sprengen, indem ich bei allen Beiträgen zu sehr ins Detail gehe, verweise ich lieber auf den sehr gelungenen Mobile Search Blogartikel von Rouven auf sea.at, dort findet ihr auch noch alle anderen Mitschnitte der SEMSEO Sessions.

Hohen Informations- und Unterhaltungswert versprach Prof. Dr. Mario Fischers Vortrag über Linkaufbau & Reputationsmanagement, in welchem er über die Tücken des Linkaufbaus und die Einbindung eines erfolgreichen Linkbuildings beim Reputationsmanagement referrierte.

Zum Auftakt stellte der Herr Doktor die Frage: „Warum muss man beim Linkaufbau vorsichtig sein?“

  1. ~22% aller Webseiten sind Spam
  2. ~33% ist Duplicate Content
  3. ~90% der SEOs sind Dumpfbacken

Antwort, die Jungs von Google haben einiges auf dem Kasten, kennen sich mit mathematischen Algorithmen aus und haben eine unglaubliche Maschinerie und Rechenpower im Hintergrund am laufen. Dazu brachte der Professor einige beeindruckende Zahlen und interessante Hinweise, wie die Maschinen durch Mustererkennung und maschinelles Lernen schon heute linke Farmen und spammige Inhalte erkennen könn(t)en. Demnach liegt die Wahrscheinlichkeit eine Linkfarm zu entdecken bei erschreckenden 95% und einen Spam-Linkhub zu entdecken bei ca. 80%. Nach vielen weiteren Charts und der obligatorischen Frage & Antwort Runde folgte dann am Ende der Session die größte Überraschung. Mario Fischer kündigte das Website Boosting Magazin an.

Das neue Magazin mit dem altbekannten Namen Website Boosting wird regelmäßig alle 2 Monate neu als hochwertig gebundenes Magazin in Deutschland, Österreich und der Schweiz in allen Bahnhofs-Buchhandlungen und Flughäfen im Regal stehen. Die Erstausgabe bietet ein Matt Cutts Interview und viele weitere Artikel hochdekorierter Seo & Marketing Experten an, zudem soll es eine Leseprobe und eine Charity-Aktion geben.

Das wars dann fürs Erste, kurz vor halb Zwölf ging es ab in die wohlverdiente Kaffeepause, Gelegenheit sich aufzufrischen, Gespräche zu führen oder neue Kontakte kennen zu lernen. Gut erholt gings dann eine Viertelstunde später mit Uwe Tippmanns Beitrag „Suchreichweite verstehen“ weiter. Frei nach dem Motto: „Tauchen Sie ein in die Welt der Suche und analysieren Sie Ihren Erfolg.“

Uwe ist nicht nur einer der Geschäftsführer der ABAKUS Internet Marketing GmbH, sondern als ehemaliger Yahoo-Mitarbeiter auch tief mit Suchmaschinen und den dazugehörigen Analysen verwurzelt. Kein Wunder also, dass er die Stärken und Schwächen der diversen Tools zur Messung von Sucherfolgen und Reichweiten genauestens kennt. Auf die Frage „Was ist Suchreichweite?“ antwortet Uwe mit

Die Suchreichweite gibt die Anzahl der Personen an, die durch eine Webseite in den Ergebnissen einer Suchmaschine erreicht werden können.

Dafür gibt es zwei Ansätze, den theoretischen und den praktischen Ansatz. Der erste Ansatz basiert auf regelmäßig gegen die Suchmaschinen abgefragten limitierten Keyword-Listen, so wie es SEO-Tools a la Sistrix oder Searchmetrics tun. Aus den resultierenden Positionen und externen Traffic-Statistiken wird dann eine Art Sichtbarkeitsindex hochgerechnet. Nachteil: Mangelhafte Abdeckung des Longtails, unausgewogener Keywordbestand und geringe Aktualität der Suchbegriffe. Diese Schwächen will der praktische Ansatz umgehen: „Man nehme ein ausreichend großes User Panel mit ausgewogenem Suchverhalten und wertet das individuell angepasste Ranking der Ergebnisse anaonym und normalisiert aus.“ Dieses Verfahren erfasst natürliche Longtail Keywords, zeigt ein natürliches Such- und Absprungverhalten, liefert tagesaktuelle Suchanfragen und bezieht die individuellen Anpassungen der Ergebnisse mit ein. Derlei Resultate lieferten bislang nur Dienste wie Comscore oder Nielsen. Doch jetzt kam der Knaller. Es gibt demnächst einen neuen Kandidaten, der noch tiefer in die Datenmeere eintauchen möchte – der SEO Diver!

Uwe stellt an dieser Stelle das neue Wunderkind aus dem Hause Abakus vor. Der Seo-Diver umfasst derzeit rund 18 Millionen Domains, 200 Millionen Keywords weltweit, davon 39 Millionen aus Deutschland, inklusive aktueller News, Event und Produkt-Keywords. Hinzu kommt noch ein vielversprechendes Backlink-Analyse Modul. Der offizielle Starttermin für den SEO-Diver ist in 10 Wochen, preislich soll es ab 99 Euro/Monat los gehen. Das kann spannend werden bei den SEO-Tools.

Nach diesem Überraschungs-Coup gings dann in die Mittagspause. (Fortsetzung folgt)

13 Gedanken zu „SEMSEO 2010 Recap“

  1. Hallo Gerald,

    interessanter Recap für alle daheimgebliebenen wie mich :-)

    Bin schon auf den SEO-Diver gespannt – vielleicht gibt es ja vorab auch ein paar Beta-Zugänge für alle neugierigen wie mich :-)

    Gruß und bis zur SEO-Campixx,
    Markus

  2. Pingback: Pixelfolk
  3. Pingback: Bilder SEMSEO 2010

Schreibe einen Kommentar

css.php