Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer werden 50!

Heute, am 9. August 1960, genau vor 50 Jahren, veröffentlichte der Thienemann-Verlag das Kinderbuch „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“. Der Autor des Erfolgsbuches war kein geringerer als Michael Ende (1929 bis 1995), der Vater von Bestsellern wie „Momo“ und „Die unendliche Geschichte“. Michael Ende gelang mit diesem Kinderbuch der Durchbruch, sein Buch verkaufte sich weltweit mehr als 4 Millionen mal und wurde in 33 Sprachen übersetzt.

jim knopf und lukas der lokomotivführer

Jim Knopf, Lukas und Emma – Alles Gute zum 50. Geburtstag

Zur Feier des Tages gibt es eine Hommage an Michael Endes Kinderbuch-Figuren Jim Knopf und Lukas den Lokomotivführer, die seit nunmehr 50 Jahren Kinderherzen höher schlagen lassen und die zu den großen Helden meiner Kindheitstage zählen. Nicht zu vergessen die Augsburger Puppenkiste und der Hessische Rundfunk, welcher die Puppenkiste über die Fernsehantenne in die Wohn- und Kinderzimmer getragen hat. Was habe ich diese Figuren geliebt. Was habe ich die Sendungen der Augsburger Puppenkiste geliebt. Und was habe ich Emma, die Dampflokmotive geliebt. Ich glaube zu jener Zeit war mein sehnlichster Berifswunsch Lokomotivführer zu werden ;-)

Doch genau wie der Beruf des Lokomotivführers in die Jahre gekommen ist, haben auch die Figuren im Laufe der Jahre ein wenig gelitten. Im Zeitalter von Computerspielen und Internet erscheinen die Figuren etwas verloren und hilflos. Leider. Ich sage das mit Wehmut, denn zwischen 3-D Effekten und virtuellen Cyberwelten ist mit Marionetten- und Kinderbuch-Figuren kein Staat zu machen. Die heutige Jugend leidet an einem Überangebot an Action & Ablenkungsmöglichkeiten und interessiert sich mehr für Ballerspiele und Manga-Filmchen als für Puppenkisten und Bücher lesen. Dabei bleibt m.E. eine gehörige Portion Kreativität und Phantasie auf der Strecke.

Betrachten wir doch einfach mal die Nachfrage im Internet mit Hilfe von Google Insights. Das folgende Diagramm zeigt die Google Trends für Jim Knopf bzw die Augsburger Puppenkiste. Die rote Linie beschreibt den Verlauf des Suchvolumens für die Augsburger Puppenkiste, die blaue Linie beschreibt den Verlauf für Jim Knopf.

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Für die Puppenkiste ist die Nachfrage seit Jahren rückläufig, bei Jim Knopf hingegen geht es nur ganz langsam und schleichend abwärts mit dem Suchvolumen. Anscheinend konnte Jim sich seine Popularität bewahren. Wie sich das in den Abverkäufen der Kinderbücher niederschlägt, konnte ich leider noch nicht feststellen, vielleicht hat ja jemand von euch Zahlen dazu. Die Lage könnte bei den Büchern, gemessen an der Webnachfrage, stabil sein. Die Augsburger Puppenkiste dagegen scheint es etwas schwerer zu haben. Nachdem es in den 90 Jahren Jahren mal Probleme gab was den Fortbestand des Puppentheaters angeht, hat sich aber eine Menge getan, es gibt sogar einen eigenen Förderverein mit Namen Freunde des Augsburger Puppenspiels.

Wer helfen möchte dieses einmalige Stück deutscher Kultur für die Zukunft zu sichern, der kann dem Verein beitreten oder gar die Patenschaft für eine Figur übernehmen. Jim Knopf und Lukas sind zur Zeit noch frei. Auch Spenden sind willkommen. Es geht aber auch ohne Geld, vielleicht spendet ihr ja einfach nur einen kleinen Link, damit das Angebot nicht im Rauschen des Webs untergeht. Und damit das Webangebot endlich mit dem Zappeln aufhört. Denn ein wenig zappeln die verschiedenen Domains der Puppenkiste hin und her, wie das folgende Sistrix-Chart verdeutlicht. Ein schönes Beispiel, das zeigt wie flatterhaft Google im Umgang mit Duplicate Content ist.

Sicherlich haben damals in den Neunzigern auch die beiden Dance-Hits mit dem „Urmel Remix“ und der „Insel mit zwei Bergen“ der Gruppe Dolls United für neuen Aufwind bei der Puppenkiste gesorgt. Immerhin brachte es das Lummerland-Lied auf über 750.000 verkaufte Exemplare und spielte eine Gold- und Platin-Schallplatte ein. Zur Feier des Tages präsentiere ich euch hier die Insel mit zwei Bergen im YouTube Format. Und mit Autoplay. Was sein muss, muss sein.

Herzlichen Glückwunsch!

9 Gedanken zu „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer werden 50!“

  1. Kindheitserinnerungen habe ich daran gar nicht, höchstens auf Kassette. Hab mir ein paar Sachen später aus Nostalgiegründen auf DVD gekauft :)
    Jetzt wird der gute Jim Knopf schon für SEO-Zwecke missbraucht, tse tse ;)

  2. @david: das mit den seo zwecken kannste vergessen. oder siehst du hier irgendwo was kommerzielles. nicht mal amazon links sind eingebaut, was ja recht naheliegend wäre. da könnte ich auch anfangen dir seointeressen aufgrund des backlinks zu unterstellen.

    es geht hier eigentlich nur darum, dass der artikel mehr als eine handvoll leute erreicht und vielleicht etwas gutes für die puppenkiste bei abfällt oder ein kinderbuch mehr verkauft wird. ich will da nicht dran verdienen. ich will, dass ein paar menschen ans nachdenken kommen und ein paar andere in erinnerungen schwelgen können :)

  3. Na klasse und vor allem danke auch. Der Artikel ist zwar wirklich beeindruckend, aber hat mir dieser verdammte Autoplay meinen Stream meines Online-Radios, welches ich gerade mitgeschnitten habe vollkommen versaut!!! Ich nutze zwar auch SISTRIX, kann den Auführungen auch durchaus folgen, aber das ist ja wohl der Hammer. Ehrlich mal! Bitte, bitte, bitte: nie wieder ne AutoPlay Funktion integrieren! Denn das verstößt ja nicht nur gegen den guten Geschmack, sondern auch gegen jegliche Usability, Ability und Volition Regeln. Bitte nur, und auch wirklich nur dem User diese Entscheidung überlassen, ob und wann er Audio und Video konsumiert!

    Danke, dennoch, wie bereits geschrieben, sehr ausführlicher und dennoch (trotz meines momentanen Ärgers) genialer Beitrag mit echtem Tiefgang.
    Einerseits weiter so, andererseits bitte keine AutoPlays mehr!
    Danke schon mal

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