Die Idee – viele Menschen erledigen gemeinsam eine Arbeit

Das Humangrid-Team – die Köpfe hinter der Idee
Wolfgang Kitza und sein Team managen, koordinieren und entwickeln rund um das System
Der Standort – Technologie-Zentrum Dortmund – Emil-Figge-Str. 76-80
Die Vorgeschichte
Vor einigen Wochen machte ich mich auf den Weg nach Dortmund, um der Firma Humangrid einen Besuch abzustatten. Vorausgegangen war ein Besuch von Helmut König, Vertriebsmanager von Humangrid, der mir wenige Tage zuvor die Firma und ihre Ideen & Projekte vorgestellt hatte und gemeinsam mit mir über Möglichkeiten für ein Crowdsourcing im Bereich SEO diskutieren wollte. Das war ganz spannend und da ich viele der Teammitglieder aus früheren Zeiten gut kannte, teilweise sogar mit ihnen in derselben Firma gearbeitet hatte, kam mir die Idee für ein Wiedersehen und damit für einen Gegenbesuch in Dortmund.
Der Gegenbesuch
Dann war es also endlich so weit. Ich schwang mich in den Beetle und brauste die Autobahn entlang Richtung Dortmund. Am Technologie-Zentrum angelangt, galt es erst einmal das richtige Gebäude und dann die Firmenräume zu finden. Nach kurzer Nachfrage und Wartezeit am Empfang wurde ich durchs Gebäude geleitet, das war auch gut so, weil ich mich alleine wahrscheinlich in den Gängen verlaufen hätte ;-)


Volker Pigors ist für die kaufmännischen und operativen Belange von Humangrid zuständig und schon seit über 20 Jahren in den Bereichen Medien und Internet unterwegs. 
Natürlich bin ich noch lange nicht durch mit der Vorstellung meiner ehemaligen Kollegen. Auf der anderen Seite möchte ich den Artikel auch nicht zu sehr in die Länge ziehen und Gefahr laufen, meine Leser abzuhängen. Deshalb folgen weitere personelle Vorstellungen in einem späteren Artikel. Jetzt aber zum spannenden Teil. Was macht bzw kann diese Firma eigentlich? Und hat das was mit Seo zu tun?
Was macht diese Firma eigentlich?
Wie schon oben erwähnt, HumanGrid stellt eine Plattform fürs CrowdSourcing zur Verfügung. Das heisst, viele Menschen können sich in dem System anmelden, durchlaufen einige Trainingseinheiten und dürfen sich dann aus einem Auftrags-Pool passende Jobs raussuchen. Für die Arbeit wird ein vorher festgelegtes Honorar bezahlt. Wer’s schafft darf sich Clickworker nennen und ist damit so etwas wie ein freier bezahlter Mitarbeiter.
Das erste große Beispiel für Crowdsourcing dürfte Wikipedia gewesen sein, wo Abertausende von freiwilligen Helfern der Welt größte Internet-Enzyklopädie geschaffen haben. Und das bemerkenswerter Weise frei von Lohn. Im Gegensatz zu Wikipedias eher altruistisch angehauchtem Crowdsourcing bietet HumanGrid eine kommerzielle Variante an, die man auch als Paid-Crowdsourcing bezeichnen könnte. Vorreiter im Paid-Sector ist Amazon mit seinem Mechanical Turk. Die dort zu bearbeitenden Jobs schimpfen sich HITS (Human Intelligence Tasks).
Die Arbeiten die man als Clickworker verrichten darf sind ganz unterschiedlich, meistens handelt es sich dabei um einfache Jobs, die nicht oder nur sehr schwer maschinell erledigt werden können und sich deshalb eher für Menschen eignen. Denkbar ist fast alles. Sei es das Verschlagworten von Nachrichten oder Bildern, das Klassifizieren von Videos oder Produkten, das Schreiben, Übersetzen oder Korrigieren von Texten oder die Teilnahme an Umfragen. Grenzen setzt nur die Phantasie.
Zur Zeit werden von HumanGrid Texterstellung, Bewerbungscheck und Seo-Texte über den Marktplatz angeboten, aber auch Web-Recherche, Übersetzungen, Klassifikationen, Verschlagwortungen, Datenerfassung und Umfragen werden individuell aufgenommen und umgesetzt. Wer ein wenig nachdenkt, dem werden sicher noch eine ganze Menge mehr spannender Microjobs für Clickworker einfallen. Und auch für Seos dürften da einige interessante Arbeiten möglich sein, die in dieser Art bislang nicht machbar waren. Einträge in Webkataloge oder Bookmark-Verzeichnisse ohne Dutzende von Fakeprofilen, Proxy-Servern oder IP-Wechseln zum Beispiel.
Man kommt dabei aber schnell in Grenzbereiche des ethisch vertretbaren. Denkbar wäre z.B. die Manipulation von Abstimmungen im Web, seien es die Seo-Wahlen bei Seo-United oder das Erlangen von Frontseitenplätze bei Yigg, Digg und Co. – deutlich schwerer zu erkennen und zu blocken von den Diensten, weil keine Robots sondern echte Menschen mit ihren Browsern unterwegs waren. Aber man muss ja nicht unbedingt den Black oder Gray Hat aufsetzen um mit Crowdsourcing erfolgreich zu sein, ich denke da gibt es noch unzählige andere Möglichkeiten – man braucht halt nur genügend Phantasie dafür.












Schöne Erfindung, gegfällt mir recht gut. Lässt sich nur abwarten ob es auch bei vielen Leuten anklang findet und es gut genutzt wird. Aufjedenfall ist schon einmal ein guter Grundbaustein dafür gelegt wurden.
Hallo, wenn ich den Internetauftritt der Clickworker richtig verstehe, erteilt man den Auftrag den Clickworkern und die weisen ihn intern zu, oder? Das wäre in der Tat etwas Neues, denn Börsen, auf denen Freelancer sich tummeln (und gegebenenfalls „Zertifikate“ vorweisen können bzw. erwerben müssen, um bestimmte Dienstleistungen erfüllen zu dürfen) gibt es ja schon einige…
Das Thema crowdsourcing ist ja mittlerweile in aller Munde, hier ist ein interessanter Beitrag zu diesem Theme, den ich als Gastbeitrag für das Selbständig im Netz Blog verfasst habe: http://www.selbstaendig-im-netz.de/2009/08/19/community/wie-crowdsourcing-dein-business-voranbringen-kann/