Der heutige Artikel stammt von Markus Laue. Markus ist Student der BWL in Leipzig und nebenbei GF der KarMa Webmarketing GbR, einer Agentur für nachhaltiges SEO in Leipzig.
Der Titel dieses Artikels lässt noch nicht tief blicken, verrät aber grundlegend schon einmal, worum es uns heute gehen soll. Wir behandeln das leidige Thema der Landing Pages. Auf diesem gebiet gibt es bereits viele Studien und unzählige Literatur sowie Software zur effektiven Analyse von Landing Pages. Aber wieso müssen wir bei der Optimierung den zweiten vor dem ersten Schritt machen? Wie meine ich das? Ganz einfach! Bitte besinnen sie sich auf die grundlegende Motivation einer Landing Page. In 100% aller Fälle geht es hier darum, eine bestimmte Handlung durch den Nutzer zu generieren. Sei es die Anmeldung zu einem Newsletter, die Eintragung in einen Mail-Verteiler, das Teilen der Seite über Soziale Medien oder eben ein Verkauf. Alle Aktionen bedürfen diffiziler Grundbausteine, die es zu beachten gilt. Farben, Formen, Geschlechter, Schriftgrößen, Schriftart, Sprachstil usw. Man kann vieles falsch machen.
Aus diesem Grund sollte man sich im Optimalfall nicht unendlich lange mit der Konzeption einer Landing Page aufhalten. Laut Nils Kattau, dem Geschäftsführer der Conversionlift UG, eine auf die Erstellung von Landing Pages spezialisierte Online Marketing Agentur im Herzen Berlins, beträgt die durchschnittliche Zeitspanne von der ersten besprechung bis zum ersten fertigen Design in etwa 21 Arbeitsstunden. Hierbei verteilen sich 5h auf Analyse und Konzeption, 8h auf das Screendesign inkl. eventueller Korrekturschleifen und 8h auf die Programmierung und die anschließende Qualitätssicherung.
Doch man kann auch deutlich mehr Zeit investieren, wie mir Karl Kratz vorgerechnet hat. Für 2 bis 5 dekonstruierte Pfade benötigt er ca. 5 Tage, für die Konversions-Regelsätze ca. 1 – 2 Tage und dann halt je nach Dynamisierung meist 0,5 Tage pro Bedarfsgruppe … also so ein System mit allem drumherum steht so nach ca. 10 – 15 Tagen inkl. QS. Veranschlagt man 8h Regelarbeitszeit pro Tag kommt man hier auf eine Gesamtstundenzahl von 96 Stunden.
Der erste Test – welche Methode bietet sich an?
Aus meiner Erfahrung hat es sich bisher immer als nützlich herauskristallisiert, Landingpage Entwürfe vor der Liveschaltung offline zu testen. Wie genau ich das mache? Ich drucke die Landing Page aus und hole mir aus dem Freundes- und Bekanntenkreis potenzielle Kunden ran, die eine bestimmte Zeitspanne auf das Printout schauen sollen. Im Anschluss versuche ich den verarbeiteten Input durch eine Befragung zu eruieren. Wichtig ist hierbei, dass Alles ganz ungezwungen von statten geht. Während der Befragung können Sie sich an diesen drei Fragen orientieren:
- Welches Thema behandelte die Seite?
- Hat Ihnen gefallen, was Sie gesehen haben? Warum/Warum nicht?
- Was hätten Sie auf dieser Seite instinktiv zuerst getan?
Wichtig hierbei ist, dass Sie ihren Versuchskaninchen die Printouts nicht länger als 4 bis 6 Sekunden zeigen. Dies entspricht der zeitspanne, die Kunden im Internet investieren um zu eruieren, ob das Angebot momentan die eigenen bedürfnisse befriedigt, oder nicht.
Was genau bringt diese Vorgehensweise?
Mit dieser Methodik lässt sich ziemlich zielsicher überprüfen, ob man auf dem richtigen Weg ist, oder ob man prinzipiell in eine Sackgasse geraten ist. Der Fachbereich der Conversion Optimierung ist ein sehr spezieller Teilbereich des Online Marketings und basiert hauptsächlich auf den Metabereichen Logik, Neurowissenschaften sowie Handlungspsychologie. Wie ein potenzieller Kunde auf ihrer Seite aggiert, ist natürlich abhängig von vielerlei Faktoren,
- Kommerzielles Interesse
- Zahlungsbereitschaft
- Qualitätsbewusstsein
- Stimmung des Kunden
- Erfahrungswerte
- etc. pp
aber sicher ist, dass durch dieses Vorgehen ein erster Schritt Richtung Conversionoptimierung getan ist. Ich möchte natürlich keinesfalls darauf abzielen, dass man sich zukünftig A/B-Tests, Eye-Tracking-Software usw. spart, denn nur so kann man auch die letzten Tropfen aus der Verkaufswaffe „Landing Page“ quetschen.
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Nur mal so am Rande: eine GbR hat keinen Geschäftsführer. Vielleicht sollte der wehrte Herr Laue seine BWL-Kenntnisse noch mal vertiefen. :)
„Geschäftsführung und Vertretung der Gesellschaft nach außen steht allen Gesellschaftern gemeinsam zu. Soll die Geschäftsführung abweichend geregelt werden, so ist dies in dem Gesellschaftsvertrag zu vereinbaren. Eingesetzte Geschäftsführer sind dann auch nach außen allein zur Vertretung berechtigt.“ (Quelle: Rechtslexikon)
Das ist zwar richtig, dennoch unterliegt eine GbR dem Grundsatz der Selbstorganschaft, wonach die Geschäftsführung zwingend durch die Gesellschafter zu übernehmen ist. Andernfalls kann dies über den Gesellschaftervertrag vereinbart werden. Du bist also „lediglich“ Gesellschafter bzw. Inhaber, der in deinem Falle geschäftsführungsbefugt ist.
Nicht vom Thema abweichen :)
Ich glaube viele verstehen nicht, dass Umsatzsteigerung nicht immer nur durch mehr Traffic erzielt werden kann, sondern viel einfacher. Die CVR steigern.
Wenn ich es schaffe die CVR zu verdoppeln oder zu verdreifachen und gleichzeitig die Kosten für Traffic (z.B. Adwords) halbiere, habe ich eine Vervielfältigung des Gewinns. Ist immer leichter gesagt als getan, auch wir haben noch eine Hausaufgaben zu erledigen :)
Der Tipp mit den „Freunden drüber schauen lassen“ ist eigentlich das Beste was man machen kann, da das Wort Betriebsblindheit tatsächlich wohl in jedem Büro vorherrscht.
Es ist gut, dieses Thema einfmal von Aussen zu bleuchten, aus der Sicht des Besuchers. Viel zu oft denkt man als Webbetreiber aus der eigenen kleinen Schublade…