Jedes Unternehmen, das die Suchmaschinenoptimierung als neuen Marketingkanal erschließen oder ausbauen möchte, muss sich die Frage stellen, in welcher Form diese angegangen werden soll. Prinzipiell gibt es drei Lösungen: Entweder man entscheidet sich dafür, einen Mitarbeiter fest einzustellen, der ausschließlich mit SEO betraut wird, oder man lagert diesen Bereich aus und beauftragt eine Agentur mit der Suchmaschinenoptimierung. Da beide Varianten Vor- und Nachteile haben (s.u.), gibt es die dritte Möglichkeit, nämlich eine Kombination von beidem.
Die drei wichtigsten Vorteile eines Inhouse-SEO
Eine der Hauptaufgaben eines Inhouse-SEO ist es, SEO-Prozesse in das gesamte Unternehmen zu integrieren, alle Mitarbeiter für das Thema zu sensibilisieren und die Prozesse der verschiedenen Abteilungen miteinander zu koordinieren. Durch den direkten, täglichen Bezug zum Team fällt es dem Inhouse-SEO leichter, allen Mitarbeitern nach und nach ein für ihren jeweiligen Arbeitsbereich relevantes Know-How zu anzueignen, damit SEO möglichst bei jedem Arbeitsschritt ‚mitgedacht‘ wird und sich ganz natürlich in alle Arbeitsprozesse einfügt. In einem zweiten Schritt können sich auch die Geschäftsführer oder Mitarbeiter anderer Abteilungen (wie z.B. Marketing, Technik und Produktmanagement) einbringen und die Suchmaschinenoptimierung mit eigenen Ideen vorantreiben, sobald sie ein Grundverständnis dafür entwickelt haben.
Auch ist ein Inhouse-SEO näher an den Kunden und Produkten seines Unternehmens als eine Agentur es jemals sein könnte. Er kennt sämtliche Dienstleistungen seiner Firma und weiß zudem, worauf es in seiner Branche ankommt. Eine Agentur betreut viele verschiedene Kunden in allen Branchen und kann sich daher weniger tief in die Feinheiten einarbeiten. Dementsprechend gehen dem Inhouse-SEO, der immer mehr zum Experten innerhalb seiner Branche wird, zum Beispiel Keywordrecherchen oder die Planung der Texte zur Onpage-Optimierung leichter von der Hand, während sich die Agentur jedes Mal neu einarbeiten muss.
Das dritte, wichtige Argument für einen Inhouse-SEO ist der Zeitfaktor, der auch eng mit den Kosten verknüpft ist. Der Inhouse-SEO hat ein Interesse daran, dass sich die von ihm getroffenen Maßnahmen schnell und dennoch nachhaltig auswirken. Um seine Arbeit zu rechtfertigen und der gesamten Firma die Wichtigkeit von SEO vor Augen zu führen, wird er sich um möglichst gute Ergebnisse in kurzer Zeit bemühen. Die Agentur, die meist nach Zeit bezahlt wird, könnte hingegen ein Interesse daran haben, die Maßnahmen künstlich in die Länge zu ziehen, um den eigenen Umsatz zu steigern. Diese Praxis ist natürlich in seriösen Agenturen nicht üblich und das Risiko dafür kann durch Gespräche im Vorfeld minimiert – jedoch nie gänzlich ausgeschlossen – werden.
Drei Argumente für eine Agentur
Jede gute SEO-Agentur kann natürlich mit geballtem Know-How punkten. Da sich die Agentur jeden Tag mit verschiedensten SEO-Lösungen in allen Branchen beschäftigt, kann sie schnell die Strategien entwickeln, die für das jeweilige Unternehmen optimal sind. Der berühmte ‚Blick über den Tellerrand‘ ist für Agenturen wesentlich leichter zu bewerkstelligen als für einen Inhouse-SEO, der nur seine Branche kennt und betrachtet. Dazu kommt ein weit reichendes Netzwerk von Kontakten und Ressourcen, die insbesondere mit Hinblick auf die Offpage-Optimierung, also z.B. das Linkmarketing, von Vorteil sein können.
Hinzu kommt, dass es gar nicht so einfach ist, einen kompetenten Inhouse-SEO zu finden. Der Arbeitsmarkt in diesem Bereich ist bereits seit Jahren durch einen erheblichen Nachfrageüberschuss geprägt, sodass es einfacher ist, eine gute Agentur zu finden als einen kompetenten SEO, der sich als Angestellter auf eine Firma festlegen möchte. Ein Unternehmen, das erst beginnt, sich mit dem Thema zu beschäftigen, wird zudem Schwierigkeiten haben, die Kompetenzen der Bewerber einzuschätzen. Anhand von Referenzen aber eine patente Agentur ausfindig zu machen, ist wesentlich einfacher.
Weiterhin muss sich jedes Unternehmen überlegen, ob ein Inhouse-SEO in Vollzeit ausgelastet wäre. Einen normalen Mitarbeiter neben der täglichen Arbeit mit Suchmaschinenoptimierung zu betrauen, ist in jedem Fall nicht ratsam. Jemanden 40 Stunden in der Woche nur damit zu beschäftigen ist, gerade in kleineren Unternehmen, oft nicht nötig. Für eine Zwischenlösung ist eine Agentur ideal. Außerdem kann das SEO-Budget problemlos hoch- und heruntergeschraubt werden, je nach Bedarf – ohne dass neue Mitarbeiter eingestellt und eingearbeitet oder kurzfristig entlassen werden müssen.
Die Voraussetzungen für eine Mischung aus beiden Kanälen
Die Vor- und Nachteile beider Verfahrensweisen liegen auf der Hand. Welche Lösung sich für ein Unternehmen am besten eignet, muss in jedem einzelnen Fall individuell entschieden werden. Wenn SEO ein wichtiger Bestandteil der Marketingstrategie eines Unternehmens ist und ein dementsprechend hohes Budget zur Verfügung steht, kann eine Verschmelzung beider Strategien ins Auge gefasst werden. Das bestätigt auch Benjamin Patock, Geschäftsführer des Zigarren-Onlineshops Noblego (www.noblego.de).
In dem Fall sorgt die Agentur für die nötigen Kontakte, das Know-How und innovative Lösungen, die in der Branche des Kunden vielleicht noch nicht so bekannt sind, und arbeitet eng mit dem Inhouse-SEO zusammen, der die Suchmaschinenoptimierung im Unternehmen verankert und viel Wissen um die Produkte und die Konkurrenz mitbringt. Bei der Zusammenarbeit eines Inhouse-SEO mit einer Agentur kann die Arbeit außerdem sinnvoll aufgeteilt werden: Während die Agentur sich zum Beispiel aufgrund ihres weit reichenden Netzwerks gut um den Bereich Linkmarketing kümmern kann, könnte der Inhouse-SEO die technische Suchmaschinenoptimierung durchführen und z.B. die Webseitenstruktur anpassen. Die Umsetzung von Onpage-Strategien direkt durch die Agentur und die damit verbundene Weitergabe der Zugangsdaten zum firmeneigenen Content-Management-System ist nämlich eher unüblich.
Leider wird meist nur der Preis verglichen. Ich persönlich würde von INhouse SEO abraten, da ma eventuell geringere Kosten hat aber auch das Risiko selber getragen werden muss.
Die Kombination sehe ich als sinnvollste Variante an. Dennoch ist es auch schwierigste Situation. Da die Inhousemitarbeiter haben ständig was anderes zu tun und vernachlässigen Ihre Pflichten. Und dann fängt Theater mit den Schuldzuweisungen und Neue Verteilung von Aufgaben. Dies klappt nur denn wenn Inhouse ein Mitarbeiter verpflichtet wird, unbedingt bestimmte Zeit an seinen Aufgaben zu verbringen und er von anderen Aufgaben entlastet wird.
Meines Erachtens trägt man am Ende das Risiko immer selbst, egal ob Agentur oder nicht.
optisch natürlicher linkaufbau auf themenrelevanten seiten ist meiner meinung nach das A und O.
Grüße Emanuel
@Stephan: da bin ich voll bei dir. Mit Agentur liegt das Risiko halt bei der Auswahl der Agentur, der Beauftragung, dem Projektcontrolling, etc.
Für mich ist das die klassische Make-or-Buy Decision. Wie wichtig ist mir SEO? Gehört es zu den Kernprozessen meines Unternehmens und habe ich dort entsprechende MitarbeiterInnen und Kompetenzen bzw. kann und möchte ich mir diese aufbauen? Der Artikel zeigt m.M. nach sehr gut die jeweiligen Vor- und Nachteile auf, die Entscheidung wird jedoch immer eine individuelle bleiben müssen.
Gruß, Thomas
Hallo liebe Leute. Ich bin ganz fest der Meinung, dass man als Anfänger ein paar Jahre benötigt um auf ein höheres Level zu steigen, was wir jetzt gerne „Erfahrung“ nennen können, jedoch ist es m.E. sehr schwer es in Worte zu fassen, welche Tätigkeit zum Ergebnis führt.
Man braucht eine gesunde Mischung zwischen Inhouse und einer erfahrenen und sicheren SEO-Agentur und man sollte, wie oben beschrieben, im Klaren sein, was man will und wo man mit den angewendeten Techniken landen möchte.
Eine knifflige Arbeit :) aber ich denke Sie kann sehr viel Spaß machen.
Für eine Mischung aus interner und externer SEO-Lösung spricht auch die Tatsache, dass das erarbeitete Wissen nicht ganz verloren ist, wenn der Inhouse-Mitarbeiter das Unternehmen verläßt. Zumindest kann leichter angeknüpft werden. VG Ralf