Seolytics stammt von der Firma Artaxo, einem Unternehmen mit jahrelanger Erfahrung im Bereich Suchmaschinenoptimierung und ist nach der SearchMetrics Suite und der Sisitrix Toolbox das dritte größere Online SEO Tool im Deutschen Markt. Das Produkt gibt es in 3 Paketgrößen, Eco, Silver und Gold, Details zu Umfang und Preis können beim Hersteller eingesehen werden. SEOlytics zeichnet sich vor allem durch die folgenden Komponenten aus:
- SEOlytics Visibility Rank (SVR)
- Potenzialanalyse
- Backlinkanalyse
- Positionsmonitoring
SEOlytics Visibility Rank (SVR)
Der SEOlytics Visibility Rank oder abgekürzt SVR ist eines der Herzstücke von SEOlytics. Dieser Wert ist angelehnt an den Sichtbarkeits-Index von Sistrix und summiert und wichtet über eine große Menge von Suchbegriffen hinweg die erzielten Google Positionen einer Domain und erlaubt so eine Beurteilung von deren Sichtbarkeit bzw. Findbarkeit im Web. Die beiden Indizes von SEOlytics und Sistrix sind sich sehr ähnlich und von den Ergebnissen miteinander vergleichbar. SEOlytics wichtet dabei etwas stärker nach dem Faktor Kommerz, Sistrix mehr nach Traffic. Und wie man in der folgenden Beispielgrafik sehr schön sehen kann, lassen sich auch mehrere Domains miteinander vergleichen.
Neben dem SVR-Verlauf kann man sich zu jeder beliebigen Domain auch die Keywords aus dem SVR-Pool und deren Positionen anzeigen lassen, ohne dass diese Domain explizit zum Tracking angemeldet werden müsste. Leichter kann man der Konkurrenz nicht auf die Finger schauen. Das SVR Modul eignet sich von daher sowohl zur Mitbewerberanalyse als auch zur Beurteilung der eigenen Optimierungsmaßnahmen. Und noch ein Tipp am Rande. Bevor man sich beim Linktausch über den Tisch ziehen läßt, sollte man vorher unbedingt einen Blick auf den SVR der angebotenen Tauschdomain(s) werfen. So vermeidet man in vielen Fällen die Verlinkung in schlechte Nachbarschaften.
Potenzialanalyse
Ein weiterer Höhepunkt der SEOlytics-Software ist die so genannte Potenzialanalyse. Hier werden vorgegebene Keywörter auf ihr Optimierungspotential hin untersucht und je nach Grad der Konkurrenz und des Suchvolumens werden von der Software entsprechende Optimierungsempfehlungen in Form eines ampelfarbenen Tachometers gegeben. Hiervon geleitet kann sich der SEO auf jene Keywort-Kandidaten stürzen, die ein vielversprechendes Preis-Leistungsverhältnis besitzen.
Damit die Potenzialanalyse funktioniert, muss man SEOlytics die Daten seines Tracking-Accounts mitteilen. Derzeit werden Google Analytics und etracker unterstützt. Damit können dann die tatsächlichen Besucherzahlen zu den potentiellen Besucherzahlen eines Platz 1 Rankings in Relation gesetzt werden und unter Berücksichtigung von Konkurrenz und kommerziellem Wert des Keyworts wird dann eine entsprechende SEO-Empfehlung ausgesprochen.
Backlinkanalyse
Keine Optimierung ohne Backlinks und damit auch nicht ohne Backlink-Tool. SEOlytics wartet gleich mit zwei Backlink-Modulen auf. Eines für die rasche Ad-hoc Abfrage und eines für detaillierte Analysen. Ersteres nennt sich „Backlinks on Demand“ und liefert einem zu einer beliebigen angefragten Domain eine Liste mit Backlinks, wo neben dem Seitentitel auch noch Details wie SVR & PR von Domain und URL, externe und interne Linkanzahlen, IP, Alexa Rank oder Linkeigenschaften wie nofollow abgefragt werden können. Einen Screenshot dazu gibt es rechts zu sehen.
Noch aufwändiger geht es mit der Backlinkanalyse, die nicht nur die obigen Details noch übersichtlicher auflistet und nach SVR sortiert, sondern auch Statistiken über die Page-Rank-Verteilung der Linkgeber-Seiten anbietet, zwischen guten und schlechten Links unterscheidet und die zugehörigen Daten über die Zeit archiviert. Zudem können die gelisteten Links nach diversen Charakteristiken wie Quell-URL, Ziel-URL, PR, Seitentitel, Linktext, IP-Adresse usw. gefiltert werden. Damit lassen sich Einblicke in die Verlinkung gewinnen, die zu Fuß nur unter großen Mühen zu erzielen wären. Im Gegensatz zur On Demand Komponente, die für beliebige Domains funktioniert, ist die Backlinkanalyse auf die im Tool gebuchten Domains eingeschränkt. Besonders angenehm ist die Listung anhand des SVR, so muss man sich nicht unnötig durch Hunderte von minderwertigen Links durchkämpfen, sondern hat die attraktiveren Links/Domains zuerst im Visier.
Positionsmonitoring
Die meisten wichtigen Keywörter werden schon von SEOlytics getrackt. Das Positionsmonitoring erlaubt es, beliebige weitere Keywords und Keyword-Kombinationen zum Tracking hinzuzufügen. Die Anzahl der zusätzlich überwachten Keywörter richtet sich nach dem jeweiligen Paket (Eco 100, Silver 250, Gold 1000) und gilt auch als Limit für die Potentialanalyse. Die Keywörter werden standardmäßig täglich in allen drei großen Suchmaschinen überwacht und können mit den für sie ermittelten Positionen mit Hilfe von ausgefeilten Filtern und Sortierfunktionen komfortabel verwaltet werden.
Neben den Google-Rankings werden beim Positionsmonitoring auch noch die Suchmaschinen Yahoo und Bing abgefragt. Damit wäre der deutsche Suchmaschinenmarkt zu 95% abgedeckt, andere Suchmaschinen interessieren hierzulande keinen Menschen mehr. Mittlerweile taucht in meinem SEOlytics-Account auch schon eine amerikanische und eine englische Flagge auf und lassen sich entsprechende Keywörter diesen Flaggen zuordnen. Damit scheint der Schritt zum internationalisierten SVR und Ranktracking kurz bevor zu stehen. Das wäre super spannend für alle jene, die sich nicht nur mit deutschen Kunden oder Keywörtern rumschlagen müssen ;-)
Weitere Features
Desweiteren gibt es noch einige weitere Features wie das Branchenranking (Silver + Gold Paket), bei dem eine Domain nicht gegen alle Keywords des SVR-Pools geprüft wird, sondern nur gegen branchenspezifische Keywörter. Hier fehlt mir aber noch die Möglichkeit zum Visualisieren des zeitlichen Verlauf des Branchen-SVR. Auch gibt es eine Top 1000 der bestgerankten Domains, eine Social Media Komponente zum Prüfen der Erfolge auf Technorati, Twitter, Digg oder Delicious und natürlich noch diverse Domainsdetails zu den eingebuchten Seiten wie da wären: PageRank, Alexa-Rank, Anzahl der in Google & Yahoo indizierten Unterseiten, Anzahl der Google & Yahoo Backlinks und so weiter. Auch die obligatorische Funktion zum Abfragen des PageRanks darf natürlich nicht fehlen.
Fazit
Die Stärken dieser SEO-Software liegen vor allem in den vier hier vorgestellten Komponenten. Der SVR und sein Keywort-Pool sind ideal zur Mitbewerberanalyse und Begutachtung der eigenen Optimierungen, die Potentialanalyse liefert einem die Keywörter mit dem besten Nutzen/Aufwand Verhältnis und ermöglicht so eine deutlich effizientere Vorgehensweise, die Backlinkanalyse hilft beim Finden und Bewerten der Verlinkungen von Freund & Feind und das Positionsmonitoring erlaubt nicht nur eine präzise Kontrolle über die deutschen Google-Rankings, sondern bezieht auch noch die Ableger von Yahoo und Microsoft in die Überwachung mit ein. Besonders spannend finde ich die derzeitige Ausweitung des SVR und Monitoring auf die amerikanische und englische Google-Suche, ich schätze Yahoo und Bing lassen dann auch nicht mehr lange auf sich warten.
Die Software ist schnell und leicht zu bedienen, die Grafiken sind flexibel in Flash generiert und können sehr leicht als PNG oder JPG exportiert werden. Ein Teil der Daten kann als Excel-Datei exportiert werden. Aus SEO-Sicht fehlt mir eigentlich nur noch die Listung der Suchresultat-Seiten selber, so wie es Sistrix in seinem SEO-Modul integriert hat. Eine SEM Komponente wie bei Sistrix oder der SearchMetrics Suite sucht man bei SEOlytics vergeblich, hier hat man sich ausschließlich auf SEO konzentriert. Wem eine SEM Komponente fehlen sollte, der kann ja auf eine ergänzende Lösung wie z.B. das SEM-Modul von Sistrix zurück greifen. Alle oben erläuterten Hauptmodule von SEOlytics sind ausgesprochen nützlich und machen die Software zu einer lohnenden Investition.
Da sich SEOlytics eher als SEO-Controlling Software versteht, werden Laien, die sich konkrete Optimierungsanweisungen in der Form „Ändere hier den Titel Tag, dann geht’s drei Plätze hoch!“ erhoffen, vermutlich enttäuscht sein. SEOlytics ist für echte Suchmaschinenoptimierer ausgelegt, die wissen wie SEO funktioniert. Für sie liefert das Tool genau die Daten, die helfen, effizient einen guten Job zu machen. Dabei ist es egal, ob man als Einzelkämpfer für eigene Projekte optimiert oder als Agentur für Kunden tätig ist. Gerade für letzere dürften die hübschen und aussagekräftigen Bilder, die sich mit Hilfe der Software erstellen lassen, interessant sein. um damit Präsentationen und Reportings aufzuhübschen.
Fazit: Für den kleinen Webmaster dürfte die normale Version der Software zu teuer sein, für professionelle Seos oder größere Firmen ist der Zeit- und Qualitätsgewinn einfach unbezahlbar und das Tool damit jeden Euro wert.
7 Gedanken zu „SEOlytics Eco Silver Gold“