Gay-Domains wechseln für 165.000 Euro den Besitzer

Es ist immer wieder spannend zu erfahren, wieviel Geld ein Unternehmen für eine Keyworddomain zu zahlen bereit ist. Mitte der Woche hat die Community Gays.de über den Kauf der Domains gay.de und gay.at berichtet. Satte 165.000€ hat sie der Spaß gekostet. Stellt sich jetzt die Frage, war das zuviel oder ein Schnäppchen?

Der Wert von und der Hype um Keworddomains hat im Laufe der letzten 1-2 Jahre noch mal deutlich zugenommen, insbesondere weil Google seitdem auch zusammengeschriebene Wortkombinationen honoriert und .com, .net und .org in Deutschland einen deutlichen Schub bekommen haben – und so gut ranken wie noch nie.

Vor 3 Jahren wurde in Seo-Kreisen angeregt über den Verkaufspreis von seo.de diskutiert. Die Domain brachte es seinerzeit in einer Sedo Auktion auf runde 48.000 € und die Seo-Gemeinde war sich uneins darüber, ob das nun viel oder wenig sei. Und so ähnlich ist es bei allen Keyworddomains. Der Wert einer solchen Domain ist schwer zu messen / bestimmen.

Besonders auffällig wird diese Diskrepanz, wenn man seinen Blick über die Preise von Auktionsplattformen wie Sedo schweifen lässt. Da tauchen Domainnamen mit Preisvorstellungen jenseits von gut und böse auf. Gemessen daran sind 165000 Euro für gay.de und gay.at sehr moderat. Insbesondere wenn man berücksichtigt, dass die Domains zuvor projektiert waren, eine Menge Mitglieder dem Communitywechsel gefolgt seien dürften und natürlich auch noch einige Backlinks darauf verwiesen / verweisen.

Wer nun glaubt, es würde ausreichen sich einer Keyworddomain zu bemächtigen, ein paar Dutzend Links draufzuknallen und alles wird gut, der hat die Rechnung aber ohne den Wirt gemacht. Der heisst nämlich Google und schenkt seinen Gästen manchmal ordentlich ein. So ordentlich, dass es einer Domain schon mal schwindelig werden kann. Entweder weil Google die Domain als Parkingseite klassifiziert und monatelang in den SERPs verhungern lässt oder die Links als manipulativ / unglaubwürdig einstuft und das Keyword mit einer Penalty / einem Filter versieht. Ein Beispiel für einen holprigen Start liefert z.B. das Keywort seo für die Domain seo.de.

Der Blick aufs Chart zeigt, dass es bemerkenswerte zwei Jahre gedauert hat, bis die Domain halbwegs stabile Rankings erlangt hat. Ganz schon langwierig. Auf der anderen Seite gibt es aber auch zweitrangige Keyword-Domains, die mit einer Handvoll Links derart locker in die Google Top10 reinstürmen, dass einem Angst und Bange werden kann. Zwar i.d.R. nur stark für ihre Keywordphrase (und direkte Kombis), dafür aber mit geringem Aufwand zu halten und von daher sehr kosteneffizient. Kein Wunder also, dass man heutzutage kaum noch kommerzielle Keywortkombinationen in Googles Suchfeld eintippen kann, ohne über diese Keywort(kombi-)domains zu stolpern.

Eine Sache sei noch am Schluss erwähnt. Der Singular gay ist aus Seo- und Keywortsicht dem Plural gays überlegen. Insofern verspricht die Domain unter http://gay.de auch noch einen Zugewinn bei den Google Besuchern. Hinzu kommt, dass das Keywort jetzt vom Markt ist und keinem Konkurrenten mehr in die Hände fallen kann. Manchmal ist alleine dieser Aspekt schon Gold wert.

2 Gedanken zu „Gay-Domains wechseln für 165.000 Euro den Besitzer“

  1. Na gut – Entwicklung hin oder her – wer 165.000 EUR für ne Domain hinlegt, wird es sicherlich wirtschaftlich ertragen können, einige Zeit zu warten bis sich das ganze wieder auszahlt

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