Geotargeting innerhalb einer Domain

Auf einer Domain mehrere Sprachen zu vereinen und mit diesen auch noch unterschiedliche Länder anzusprechen ist keine einfache Aufgabe. Ein richtige Herausforderung wird es, wenn man dann als SEO auf ein solches Monstrum losgelassen wird. In diesem Artiekl möchte ich einige der häufigsten Fehler aufzeigen und Tipps für den richtigen Einsatz von Sitemaps zum Geotargeting geben.

1. Sprache über Parameter

Ein beliebter Fehler ist es, alle Sprachen unter der gleichen URL auszuliefern und am Ende nur einen Parameter anzuhängen. Warum ist das eine schlechte Idee? Weil dabei so etwas herauskommt:

Suche auf Google.com nach site:upjers.com
Suche auf Google.com nach site:upjers.com
Suche auf Google.denach site:upjers.com
Suche auf Google.denach site:upjers.com

Quellen:
http://www.google.de/search?hl=de&q=site%3Aupjers.com
http://www.google.com/search?hl=en&q=site%3Aupjers.com

Wie man sieht werden bei beiden Siteabfragen schon auf der ersten Ergebnisseite Seiten in der jeweils anderen Sprache angezeigt, obwohl alle Seiten auf Deutsch und Englisch verfügbar sind. Zusätzlich werden noch Treffer von Subdomains in anderen Sprachen angezeigt. Wer sich diese nicht weg denken kann, mag der Site-Abfrage ein www vorstellen.

Der Grund für diese Ergebnisse liegt in der cleveren Möglichkeit des Sprachwechsels:

[a href=“?PHPSESSID=25ab14539ccc7e6b36c583c6c281f2d1&p=&lang=de“]Deutsch[/a]
[a href=“?PHPSESSID=25ab14539ccc7e6b36c583c6c281f2d1&p=&lang=en“]English[/a]

Bei den Linktexten handelt es sich eigentlich um Grafiken. Diese habe ich der Übersicht halber auf ihre Alt-Attribute gekürzt.

Klickt man nach einen Sprachwechsel auf einen internen Link wird der &lang=de/en Parameter nicht mehr an die URL angehängt. Das verwirrt natürlich vollends und sorgt zusammen mit dem p-Parameter und der dynamischen Session-ID dafür, dass hier jeder Crawler verwirrt wird.

Übrigens kann man das Spiel auch mit upjers.de wiederholen. Allerdings rankt die .com sowohl in US als auch in DE besser und wird auch für AdWords-anzeigen genutzt.

2. Sprechende-URL in der Muttersprache

Da hat man dem Webentwickler beigebracht sprechende URL zu verwenden und dann nimmt er die gleiche URL-Struktur für alle Sprachen.

Während die URL http://www.mobile-master.de/bestellen/bestfaxtelemail.html noch sowohl aus SEO- als auch aus Usability-Sicht gut ist, ist dies beim englischen Pendant
http://www.mobile-master.com/bestellen/bestfaxtelemail.html nicht mehr der Fall.

Erstens kann der amerikanische Besteller nichts mit dem Wort bestellen anfangen und zweitens liest er dort die Worte best, fax, tel(e) und (e)mail. Allerdings ist best für ihn keine Abkürzung von bestellen sondern ein Adjektiv. Genauso kann man aus email auch nur mail lesen, was nun mal Post bedeutet und den Eindruck erwecken könnte, man könne hier per Brief bestellen. Wer jetzt denkt, dies sei abwegig, sollte sich mal mit Betreibern von Online-Shops unterhalten. Es gibt tatsächlich Menschen, die einen Brief mit einer Bestellung verschicken. Manchmal sogar nur an den unbeteiligten Affiliate, der den Shop verlinkt hat. Aber das ist Stoff für eine andere Geschichte…

3. Globaler oder kein Content-Language-Tag

Den simplen Content-Language-Tag passend zu platzieren scheint für viele mehrsprachige Websites immer noch eine unlösbare Aufgabe zu sein. Hierbei werden häufig zwei Fehler begangen.

Gar kein Content-Language-Tag

Man platziert einfach gar keinen Content-Language-Tag. Was auf einsprachigen Seiten mit passender ccTLD kein Problem für Google darstellt, kann auf mehrsprachigen Seiten zu Problemen führen.

Globaler Content-Langauge-Tag

Ebenfalls sehr beliebt. Der Content-Language-Tag der Muttersprache kommt hardcoded ins Template und wird auf allen Sprachversionen ausgeliefert. Dies spart Performance auf dynamischen Seiten mit nur einer Sprache, kann jedoch im Fall mehrsprachiger Seiten zu massiven Problemen führen.

Besonders der zweite Fehler kann dazu führen, dass trotz richtiger Sprachversion der Hinweis [Diese Seite übersetzen] in den Suchergebnissen erscheint. Die Wahrscheinlichkeit dafür wächst, sobald Text in Bildern, JavaScript und Flash versteckt wird.

4. Kein Geotargeting per Sitemap

Dass man Subdomains wie eigenständige Domains in den Google Webmaster Tools einrichten kann ist wohl bekannt. Dass dies auch für Unterordner geht, wird häufig vergessen. Da sich das Vorgehen bei Subdomain nicht von dem bei Domains unterscheidet will ich hier Schritt für Schritt erklären, wie man für Unterordner vorgeht.

1. Inhalte

Ich habe die Domain example.com und liefere unter example.com/de/ die deutsche Version aus und unter example.com/es/ die spanische.

2. Sitemaps

Ich generiere zwei Sitemaps. Unter example.com/de/sitemap-de.xml liegt die Sitemap für die deutschsprachigen Inhalte und unter example.com/es/sitemap-es.xml liegt die Sitemap mit den spanischen Unterseiten.

3. GWT Accounts

Unterordner in den Google Webmaster Tools hinzufügen
Unterordner in den Google Webmaster Tools hinzufügen

Jeder Sprachunterordner wird als eigene Seite in die GWT eingetragen und verifiziert. Hat man sich bereits für example.com verifiziert entfällt die Verifizierung für die Unterordner.

Geprüfte Unterordner in den Google Webmaster Tools.
Geprüfte Unterordner in den Google Webmaster Tools.

4. Sitemaps einreichten

Eine Sitemap in den Google Webmaster Tools einrichten.
Eine Sitemap in den Google Webmaster Tools einrichten.

Unter example.com/es/ reichen wir die Sitemap example.com/es/sitemap-es.xml ein.

5. Geografisches Ziel

Das geografische Ziel in den Google Webmaster Tools einstellen.
Das geografische Ziel in den Google Webmaster Tools einstellen.

Zuletzt wird das geografische Ziel für den Ordner festgelegt.

Die Schritte 4 und 5 müssen natürlich für alle Ordner wiederholt werden. Sind wir damit durch haben wir innerhalb einer Domain korrektes geografisches Targeting eingestellt.

Die Idee mit den Unterordnern ist übrigens nicht auf meinem Mist gewachsen. Just als das Problem bei einem Partner auftauchte hat Lisa Myers zufällig darüber gebloggt.

Über Malte Landwehr

Malte Landwehr
Malte Landwehr

Dies ist ein Gastartikel von Malte Landwehr. Malte ist Unternehmer im Bereich Online Marketing mit Spezialisierung auf Suchmaschinenoptimierung (SEO), Social Media Marketing und Blogging. Er bloggt regelmäßig auf Landwehr Online Reputation Management.

13 Gedanken zu „Geotargeting innerhalb einer Domain“

  1. Hallo!

    Ist die Zuordnung eines Sprachunterverz. zu einer Region nicht problematisch?

    Z.B. ‚en‘ – Englisch wird ja nicht nur in GB gesprochen und ‚fr‘ – Französisch nicht nur in Frankreich.

    Schöne Grüße

  2. Wenn du mit einer einzigen englischsprachigen Version deiner Seite US und UK targetest, solltest du dir das mit der Zuordnung überlegen, da hast du natürlich recht. Das hier beschrieben Vorgehen richtet sich an Websites, die pro Sprache eine konkrete Zielregion ansprechen.

  3. mehrsprachige Webseiten sind nicht leicht zu handeln, bin aber der Meinung, dass man auch mit länderspezifichen TLD, wie z.B. meineseite.de gute Ergebnisse erreichen kann, wenn man die Sprachversionen über Subdomains laufen lässt. So wie hier z.B. de.print-portal.pl/
    Natürlich ist die optimalste Lösung eine neutrale TLD (am besten noch: .com, .org, oder .net) und dann Subdomains. Bei .info Domains könnten die Ergebnisse schlechter ausfallen, wegen Spamverdacht, da diese meistens viel günstiger sind.
    Beispiel:
    Also nTLD und Subdomains es.meineseite.com + Backlinks von spanichen Seiten zu der Subdomain und Jut ist. Das sind meine Erfahrungen.

  4. Kann mir nur schwer vorstellen das Google auf ein falsch gesetztes Meta Tag reagiert. Da traue ich Google schon eher zu dass Adressen, Telefonnummern, von wo kommen die Backlinks her usw. fürs Geotagging analysiert werden.

  5. Interesanter Artikel.
    Meine Frage hierzu wäre bei multilingualen Seinten in der SCHWEIZ.
    Was soll ich hier für einen language meta tag verwenden für EN DE und die FR version?
    EN version nur „=en“ oder besser „en-CH“ ? bei Deutsch „=de“ oder „en-CH“ etc??
    Und reicht es wenn ich es so im Header definiere
    “ <html lang="de-CH" xml:lang="de-CH" "
    oder muss ich den exacten terminus verwenden oder darf ich sogar beides verwenden?
    Danke für die Antworten

  6. Hallo,

    angenommen example.com ist die englischsprachige Version und es existieren noch example.com/de/ und example.com/fr/

    Haben die letzten beiden die gleichen Chancen in den SERP bei Google (de bzw. fr) vorne zu landen? Wie wirken sich die Backlinks auf example.com/ bzlg. example.com/de/ und example.com/fr/ aus? Gibt es aus SEO-Sicht Nachteile bei einem solche Url-Aufbau für die Sprachversionen?

    Vielen Dank.

  7. Steve die Auswirkung ist, dass Google weißt ich welchem Land du ranken möchtest, bzw. für welches Land deine Inhalte gedacht sind. Das hat bringt keinen spontanen Rankingvorteil.

    Andere Suchmaschinen bekommen von den Angaben, die du in den WMT von Google machst, nichts mit.

  8. Hallöchen,

    grundsätzlich hat mir der Beitrag schon einen Schritt weitergeholfen. Allerdings habe ich mit meiner Seite als News-Quelle ein Problem. Denn wir wollten nun auf eine Subdomain/Unterseite nicht mehr nur in dt. Sprache, sondern auch auf Englisch publizieren, und ebenfalls bei News gelistet werden. Doch obwohl ich die Trennung der Seiten wie oben beschrieben eingerichtet habe, meckert Google in den WMT herum, dass die eingereichte Seite nicht der ihr bekannten Sprache für unsere Seite entspräche. Weiß jemand vielleicht Rat?

    LG

  9. Hallo,

    hat jemand schon ausprobiert, ob mit dieser Variante bessere Ranking-Ergebnisse erzielt werden können? Die meisten Websites sind ja inzwischen multisprachenfähig deshalb ist der Beitrag gar nicht so uninteressant.

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